Unsere Geschichte
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Um die Geschichte des Spielmannszuges zu dokumentieren, hält man Rückschau auf vergangene Jahre. Hierbei stellt man fest, dass eine Dokumentation, nur aus der Erinnerung der vorhandenen Bilder und Urkunden, aufgestellt werden kann. Über 50 Jahre sind eine lange Zeit, in der schon mal etwas verloren gehen kann. Deswegen kann auch nur etwas als Grundlage verwendet werden, was durch Unterlagen und Bilder dokumentiert ist.


1949 – 1959

Der Betrieb Westag & Getalit AG hatte schon vor dem Krieg einen eigenen Musikzug.
Doch nach den Kriegswirren, hieß es 1949, ganz von vorne anzufangen.

Die Gründung des Spielmannszuges im Jahr 1949 ist auf die Initiation des damaligen Wehrführer Bernhard Aufderheide zurück zuführen.

Er führte den Namen “ Spielmannszug der freiwilligen Werkfeuerwehr der West-
deutschen-Sperrholzwerke “ ein.

Gründungsmitglieder waren: Winfried Funke, Heinz Stephan, Toni Lechert, Gerhard Müller, Josef Diesperger, H. Piek, Norbert Marks, St. Klüsener, Karl Daum, Willi Brückner, Erwin Quett und Franz Samp. Gerhard Müller übernahm die Stabführung.

Das älteste Foto des Spielmannszuges der Werkfeuerwehr ist auf den 01.05.1952 datiert. Damals trug man noch keine einheitliche Uniform.

Es ist davon auszugehen, dass 1950 und 1951 schon öffentlich musiziert wurde. Es liegt ein Auftrittsbuch von 1952 mit folgenden Daten vor: Begonnen am 12. Januar 1952

Mitglieder 1952: Marx, Brückner, Samp, Müller, Stephan, Rusche, Daum, Fritsch, Funke, Quett, Lechert, Diesperger, Woizechowski, Krüger und Daut.





Öffentliche Auftritte des Spielmannszuges:
17.02.1952 Werkfeuerwehr Kamerad-
schaftsabend in der Gast-
wirtschaft Brill in Batenhorst
01.02.1952 Gemeinsamer Ausmarsch mit Instrumenten
25.05.1952 Musikfest in Westerwiehe anlässlich seines Jubiläums
07.06.1952 Anlässlich der Jahrtausendfeier Fackelzug durch die Stadt (Wiedenbrück)
15.06.1952 Historischer Festumzug durch die Stadt (Im Kostüm)
20.06. 1952 Festzug der Kinder durch die Stadt
21.06.1952 Marsch durch die Stadt anläss-
lich des Sängertreffens
22. 06.1952 Sängertreffen
06.07.1952 Turnfest in Langenberg
19./20.07.1952 Feuerwehrfest in Sankt Vit
23./24./25.07.1952 Schützenfest in Batenhorst
04.10.1952 Anlässlich der Michaelis-Woche in Gütersloh. „Tag der Jugend“

In den nachfolgenden Jahren werden wir nur die Besonderheiten aufführen. 1952/53 gab es die erste Uniform, in vorm von Hose, Hemd, Krawatte und Hut. Zu dieser Zeit bekam man 4 Hörner. Eins ist noch in der Ausstellung vom Spielmannszug erhalten. Ab 1954 wurde die Uniform komplettiert durch die Jacke.

1953/54 wurde Gerhard Ellebracht bei den West-
deutschen-Sperrholzwerke eingestellt und über-
nahm die Leitung des Spielmannszuges.

Gerhard Ellebracht war Vollblutmusiker und schon als 10 Jähriger im Kinder-Spielmannszug der Wiedenbrücker Volksschulen, aktiv.

Unter seiner Leitung holte man etliche Pokale und
Urkunden. So war er auch einer der wenigen Tambourmajore, die den Tambourstab beim marschieren weit hoch in die Luft werfen konnte und ihn exakt auffing.

Wettstreite: Von 1954 bis 1962 beteiligte sich der Spielmannszug bei Wettstreiten in Beckum, Blomberg, Bünde, Detmold, Ennigerloh, Gütersloh, Harsewinkel, Höxter, Langenberg, Neubeckum, Oelde, Rehme, Soest und Stromberg.

18 Urkunden, Ehrentafeln und Pokale belegen die Qualität des Spielmannszuges und seinem Tambourmajor Gerhard Ellebracht.
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1955 Ehren-Urkunde und Ehrenpreis der 2. Klasse
in Bünde


1956 Ehren-Urkunde beim Spielmannszug-Groß-Wett-
streit in Oelde den 1. Preis
der 2. Klasse


1958 Ehrenurkunde für den 1. Preis des Kreises Wiedenbrück.

Wie jeder andere Verein auch, musste man mit einer gewissen Fluktuation leben.
Als die Musiker innerhalb des Werkes nicht genügend Nachwuchs für den Spielmannszug fanden, bildete man auch Nichtwerksangehörige aus.

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1960 – 1969

1967 wurden die ersten weiblichen Spielleute im Verein ausgebildet. Wir waren einer der ersten Spielmannszüge die Mädchen ausbildeten. Seit dieser Zeit bilden Sie nicht nur eine schmuckvolle Ergänzung, sondern auch ein Rückhalt des Spielmannszuges.

Mit der Feuerwehr Wiedenbrück ist über die Werkfeuerwehr eine besondere Verbundenheit entstanden.

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1970 – 1979

1970 brauchte man den Spielmannszug der Werkfeuerwehr der Westag & Getalit AG und den Musikzug der Feuerwehr Wiedenbrück, für einen Beitrag des ZDF, über die Zusammenführung der Feuerwehren Wiedenbrück und Rheda, zur Neugliederung der Stadt Rheda-Wiedenbrück.

Jährlich wird der Maiausmarsch und der Volkstrauertag mit der Werkfeuerwehr Westag und der Feuerwehr Wiedenbrück gestaltet.

Beim Tag der offenen Tür wird die Veranstaltung musikalisch umrahmt.

Auch mit den anderen Löschzügen wird der Kontakt gepflegt, so begleitet man die Feuerwehr St.Vit seit über 50 Jahre bei Ihren Umzügen, auch bei der Feuerwehr Lintel ist man seit über 20 Jahren gerngesehen.

Von den ersten Karnevalsumzügen des Hellweg und Lümernweg (HeLü) bis heute, beteiligte sich der Spielmannszug ohne Unterbrechung an den nach folgenden Karnevalumzüge der KG HeLü und der Stadt Wiedenbrück, sowie nach der Neugliederung 1970 der Stadt Rheda-Wiedenbrück.

Man unterstütze die Karneval Gesellschaft HeLü bis 1969 bei ihren Sitzungen im Hotel Frölich. Begleitet wurde der Karnevalauftakt von HeLü am 11.11. bis 1970 und ab 1994 für Helü die Kinderprinzenumzüge bzw. Karnevalauftakt von den Karnevalsgesellschaften am 11.11.

1974 feierte man das 25jährige Bestehen des Spielmannszuges im Kreise der Werkfeuerwehr der Westag & Getalit AG.

1979 begleiteten wir die Wiedenbrücker Feuerwehr vom alten zum neuen Gerätehaus und weihten dieses ein.

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1980 – 1989

1982 fand das erste gemeinsame Konzert aller Feuerwehr- Kapellen des Kreises Gütersloh im Mohnspark in Gütersloh statt. Diese Konzerte wurden jährlich im Mohnspark neu aufgelegt bis 1987. 1988 fand das Konzert in Rheda-Wiedenbrück anlässlich der Landesgartenschau statt.

Ab 1989 wurden die Konzerte in die Halle verlegt, um vom Wetter unabhängig zu sein.
Mit Erreichen des 60. Lebensjahr übergab Gerhard Ellebracht im Oktober 1983 die Leitung des Spielmannszuges in die Hände von Hans-Dieter Micke. Dieser spielte seit 1956 im Zug mit und hatte den Ruf eines hervorragenden Trommlers, welches er auf Wettstreite unter beweis stellte.

Seit 1984 lässt der Spielmannszug seine Mitglieder von den Fachleuten des Landes-
Feuerwehrverbandes - Nordrhein-Westfahlen ausbilden.
Dadurch war es Hans-Dieter Micke und dem ihm zur Seite stehenden Flöten-Ausbilder Hanno Jensen möglich, den Nachwuchs von vorne herein nach Noten auszubilden, sowie das Musikrepertoire nach Noten zu erweitern und
umzustellen, so dass es auch kritischen Ohren sehr gut standhalten kann. Was dem Zug früher durch Einstudierung nach Gehör lange zu schaffen machte, gelingt durch diese Art der Ausbildung in kurzer Zeit. Im März 1985 erwarb Ferdinand Rammert
( Trommel) und Hanno Jensen (Flöte) als erste Westag-Spielleute das Leistungs-
abzeichen in Bronze.

16.September 1989, 40 Jahre Spielmannszug Westag & Getalit AG in der Sporthalle am Burgweg. Gemeinschafts-Konzert mit den Musik treibenden Zügen der Feuer-
wehren des Kreises Gütersloh. Ehrung des Mitgründers Winfried Funke durch den Volks- und Blasmusiker-Bund, das Bundesehrenzeichen in Gold. Ehrung des Ehren-
stabführer Gerhard Ellebracht durch den Volks- und Blasmusiker- Bund, das Bundes-
ehrenzeichen in Gold.

Wir spielen auf mehreren Schützenfeste, wo das Hauptbetätigungsfeld der Spielmannsmusik liegt. Besonders ist aber die Verbundenheit mit den Batenhorster –Schützenverein. Seit 1952 sind wir auf dem Schützenfest tätig, aber nicht nur beim Schützenfest sondern auch beim Bruderschafts-
tag, Pokalübergabe u.s.w.
Ein besonderes Erlebnis gab es im Juli 1998, die Batenhorster – Schützen feierten Ihr 150tes
Jubiläum. Wir spielten zum erstenmal mit einer österreichischen Blaskapelle den großen Zapfenstreich.

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1990 – 1999

Nach der Weiterbildung, mit Abschluss des Musikleistungsabzeichen in Gold (April 1989) des Feuerwehrverbandes NRW, stand Hanno Jensen dem Stabführer Hans-Dieter Micke als Stellvertreter zu Verfügung. Ab 1993 dirigierte Hanno Jensen die Gemeinschaftskonzerte für den Spielmannszug der Westag.

Mit einer Abordnung des Feuerwehr- Stadtverbandes Rheda-Wiedenbrück fuhr man 1994 zur Partnerstadt Heiligenstadt und beteiligte sich beim Umzug des Landesfeuerwehr-Verbandes Thüringen.

1999 feierte man das 50 jährige Bestehen in der Feuerwehrhalle der Feuerwehr Wiedenbrück mit befreundeten Musikfreunden, Feuerwehr, Batenhorster- Schützenvorstand und den Bürgermeister.

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2000 – 2008

Am 15.01.2000 übergab Hans-Dieter Micke den Tambourstab an Hanno Jensen. Hans-Dieter Micke spielte bis 2005 als Trommler weiter.
Er hilft noch bei der Ausbildung der Trommler. Seit 1995, nach dem bestehen des Leistungsab-
zeichen in Bronze, ist Nina Voltmann ( Berghorn) aktiv in der Flötenausbildung tätig. Sie bekam in den letzten Jahren Verstärkung durch weitere Spielkolleginnen.

2003 – 1050 Jahre Wiedenbrück

Großer Umzug mit allen Vereinen der Stadt. Wir führten den Feuerwehr-
Block an.

Am 6 November 2005 wurde Hans-Dieter Micke vom Bund Deutscher Musik Verbände mit der Ehrennadel in Gold mit Brief für 50 jährige aktive Tätigkeit geehrt.





Außer den Gemeinschaftskonzerten mit den Musik treibenden Feuerwehrzügen des Kreises Gütersloh, arbeitete man mit der Blaskapelle St. Vit ein Konzert (2001) als Herbstkonzert aus.

Nicht zu vergessen ist das Konzert (2005) mit dem Gesangsverein Liedertafel Eintracht “ Freude am Leben “ oder unsere` Wir ` Aktion am 6 Mai 2006 auf den Marktplatz in Wiedenbrück, wo wir zeitgleich mit 350 Orchestern in Deutsch-
land gespielt haben.

Ob in Neuenkirchen (Niedersachsen), Mettman, Heiligenstadt (Thüringen), Ohrbeck, Poreb (Brandenburg), Münster oder das Bielefelderland dazu die Wettstreitorte der Spielmannszug ist über die Kreisgrenze hinaus bekannt.

Wenn sich heute der Spielmannszug musika-
lisch sehen lassen kann, so ist das nicht nur ein Verdienst der Mitglieder, sondern ein Dank gebührt hierfür auch einem stillen Förderer, der Leitung der Westag & Getalit AG.

Sie ist von Anbeginn der Mäzen des Zuges und stellt über 50 Jahre hinweg dem Spielmannszug Instrumente und Dienstuniformen zur Verfügung,
übergab den Übungsraum, lud zu Feuerwehrfesten und sponserte auch zwischen-
durch die verschiedensten Aktivitäten.

Dieses Engagement führt dazu, dass die Nichtwerksangehörigen sich mit dem Werk genauso verbunden fühlen, wie die Westagmitarbeiter. Besonderen Dank vom Spiel-
mannszug gilt den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, Herrn Hirschheimer, Herrn Tahlheimer und Herr Holzinger. Als Teil der Werkfeuerwehr haben die Musiker auch in ihr, insbesondere durch deren Leiter Bernhard Aufderheide ( Wehrführer 1947–1952), Ferdi Baumjohann (Wehrführer 1952–1974), Willi Tönsfeuerbörn (Wehrführer 11.09.1974–20.09.1989), Friedhelm Niewöh ner (Wehrführer 20.09.1989–28.02.2004) und Hans-Josef Tönsfeuerborn (Wehrführer ab 28.02.2004)einen besonderen Rückhalt.

Natürlich können die Musiker auch über ein paar lustige Episoden berichten. Zum Beispiel kommt es schon mal vor, dass in der Eile eines Termins der ein oder andere halb angezogen zum Auftritt erscheint. Hier zeigt sich dann der Erfindungsreichtum des Zuges. Da man in solchen Situationen dann meistens keine Zeit mehr hat, Vergessenes nachzuholen, müssen schon mal die Veranstalter, Anwohner oder andere Musikanten mit Utensilien wie Krawatten, Hüten oder Instrumenten aushelfen.

Aber man ist nicht allein vergesslich, sondern auch hilfsbereit gegenüber anderen Gruppen, wenn es bei denen mal pressiert. Nicht nur mit Instrumenten und Utensilien hatte man schon ausgeholfen, selbst Musikanten gab man bereits als Leihgabe her.

Die Auftritte selber haben bei den Mitgliedern eine solche Priorität besessen, dass sogar frisch vermählte Bräute zu Hause allein gelassen wurden. Durch all diese Aktivitäten hat sich von jeher in dem Spielmannszug ein Klima entwickelt, dass jung und alt nicht nur zu offiziellen Anlässen zusammen kommen, sondern auch viele private Kontakte pflegen.

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